Beobachter vom 17. Dezember 2020: Dabei sein ist längst nicht alles

By e.herzig 18.12.2020

Gleichberechtigung ist im Schweizer Sport noch nicht wirklich angekommen. Drei Initiativen wollen das ändern: AllianceF, sportif und «Frau und Spitzensport».

Den ganzen Artikel von Jasmine Helbling im Beobachter findet ihr hier.

«Die Schweiz steht nirgends.» Akanji findet klare Worte, wenn sie über Gleichberechtigung im Sport spricht. Die Probleme seien bekannt, trotzdem tue sich wenig.

Gleich mehrere Initiativen wollen das nun ändern. Alliance F, der Dachverband der Schweizer Frauenorganisationen, schickte im November «Helvetia rennt» an den Start. «Der Gleichstellungsmarathon dauert schon lange, die Ziel­linie ist noch nicht in Sicht. Helvetia rennt unermüdlich weiter. Denn sie weiss: Sport muss fair sein. Und Fairness bedeutet auch Gleichstellung», heisst es auf der Website. Sie fordert mehr Frauen in den Chefetagen von Sport­verbänden, gleiche Fördergelder, aktive Massnahmen gegen Missbrauch und Sexismus. «Solche Veränderungen tun nicht nur dem Sport gut; sie bringen eine Gesellschaft voran», sagt Maja Neuenschwander, die für die Kampagne wirbt.

Innerhalb einer Region oder Sportart sind Frauen meist gut vernetzt. Das ist aber noch nicht genug, findet Manuela Schläpfer. Letztes Jahr gründete sie zusammen mit fünf weiteren Frauen das Netzwerk Sporti{f}. Es vernetzt Athletinnen und Frauen, die beruflich oder privat im Sport engagiert sind. «Die Idee entstand, als mich jemand nach einer Frau für ein Gremium im Sport fragte. Per Zufall ist mir eine einzige eingefallen, dabei gäbe es so viele! Das hat mich selber geärgert», sagt Co-Präsidentin Manuela Schläpfer. 

Auch Manuela Schläpfer von Sporti{f} sagt: «Nicht nur Organisationen müssen handeln. Frauen in der Sportbranche sollten mutiger sein und sich ruhig auch mal aufdrängen.»